Schweigen in der Partnerschaft – Ursachen, Gründe und Lösungswege

Am Anfang einer Beziehung sprudelt es aus uns heraus und wir wollen jeden Gedanken, jedes Gefühl und jede Kleinigkeit des Tages mit unserem Liebsten teilen. Sich dem anderen nah und verbunden fühlen, für den Partner da sein und einander unterstützen und so unsere Liebe zeigen. Ganz aktiv und mit vollem Einsatz. Mit dem Alltag kommt die Routine, die Kinder, neue Gesprächsthemen und schneller, als man denkt, verabschieden sich gemeinsame Themen, das Interesse aneinander und zugunsten der Ruhe, wird es still in der Partnerschaft. Langsam, schleichend und manchmal ganz unbemerkt ist das Schweigen da. Warum das so ist und wie ihr das ändern könnt, lest ihr hier. 

Gründe, die uns zum Schweigen in der Partnerschaft bringen​

Schweigen in der Beziehung ist verletzend und schafft Distanz. Manchmal fällt es schwer, das eigene Schweigen zu verstehen und einzuordnen. Für Probleme wünscht sich jeder eine schnelle Lösung und doch braucht es manchmal Zeit, Geduld und Interesse an dem anderen, um nicht in eine Sprachlosigkeit in der Partnerschaft zu geraten. Im Folgenden verschiedene Gründe, warum wir schweigen und was helfen kann.

Gründe, die uns zum Schweigen in der Partnerschaft bringen​

Manchmal schleicht sich Schweigen in die Partnerschaft, weil wir es nicht anders gelernt haben. Wenn du dich verliebst und daraus eine Partnerschaft wird, bringst du all deine Erfahrungen mit in diese Beziehung. Die Erfahrungen sammelst du in deiner Herkunftsfamilie und allen weiteren Erfahrungen im Außen. Prägend sind aber tatsächlich die Kommunikationsmuster, die du aus deiner Herkunftsfamilie mitbringst und dort gelernt hast. 

Haben deine Eltern sich häufig angeschwiegen, Probleme unausgesprochen im Raum stehen lassen, Gefühle zu zeigen vermieden oder eher laut und voller Wut gestritten? Schau mal genau, wo du dich da wiederfindest.

Was tun?

Werde dir deiner Muster bewusst und schaue genau hin, wie du aufgewachsen bist. Was hast du gelernt? Ist es besser, zu schweigen, damit es keinen Streit gibt? Ist es besser zu schweigen, weil sonst jemand enttäuscht ist? Ist es besser zu schweigen, weil dir niemand zuhört? Ist es besser zu schweigen, weil du keine Chance hast deine Meinung zu äussern? Wie auch immer, schau genau hin, was du für Beziehungsmuster in deinem Rucksack trägst und entscheide dann bewusst, ob du den Ballast behalten willst oder nicht. 

Ihr habt euch aus den Augen verloren

Wenn der Alltag, Kinder und Arbeitsstress die Oberhand in einer Beziehung gewinnt, bleibt nur noch wenig qualitativ hochwertige Zeit, die man mit seinem Partner verbringt. Durch weniger Austausch und Gespräche, weiß man häufig gar nicht mehr, wo der andere steht und wie es ihm geht. Dadurch, dass man sich emotional voneinander entfernt, verliert die Partnerschaft an Tiefe und die gemeinsamen Themen, neben den Kindern und der Organisation der Ferien, verabschieden sich langsam. Es wird still und so passiert es immer häufiger, dass gemeinsame Aktivitäten vermieden werden, aus Angst sich im Restaurant schweigend gegenüberzusitzen. 

Was tun?

Kleine Gesten haben in einer Paarbeziehung eine große Bedeutung. Das gemeinsame Lachen, Blumen für den Herzensmenschen, das Buch schenken, welches letzte Woche vom Liebsten erwähnt wurde, der Lieblingswein, den Geschirrspüler ausräumen – die Geste an sich ist eigentlich egal. Aber sie zeigt deinem Lieblingsmenschen im Alltag, dass er dir wichtig ist, dass du an ihn denkst und ihm große Zuneigung und Wertschätzung entgegenbringst.

Löse dich vom allem alten Ballast, der dich aus der Vergangenheit noch belastet. Dies können Vorwürfe, Recht-haben-wollen, wiederholte Ablehnungen, Verletzungen oder Nörgeln und Abwertungen sein. All das wiegt schwer, hält dich am Boden und macht ein Abheben in die Leichtigkeit fast unmöglich. Erlaube dir, dass es sich leicht anfühlen darf.

Plant feste Zeiten für euch als Paar ein. Diese Termine sollten verbindlich festgehalten werden und ähnliche Priorität haben wie ein wichtiges Geschäftstreffen. Überlegt euch, wie ihr diese Zeit gemeinsam nutzen möchtet, so wie ihr in der ersten Kennenlernzeit eure Dates geplant habt. Vergesst dabei aber nicht, euch „Me-time“ zu gönnen, um aufzutanken und neue Impulse von außen zu bekommen. Zeit miteinander zu verbringen, ist wichtig, sollte aber kein Dauerzustand sein. So hat jeder für sich neue Themen und ihr habt euch etwas Neues zu erzählen. 

Qualitätszeit ist super, wenn man auch leichte Themen hat, über die man sprechen kann. Ganz sicher gehört in diese Paarzeit nicht die Wochenplanung, der nächste Einkauf oder der Essensplan für die nächste Woche. Um diesen Schritt zu erleichtern, gibt es großartige Gesprächsboxen für Paare, die Anregungen für Gesprächsthemen liefern und dabei richtig Spaß machen.

Liebe, Vertrauen und Partnerschaft sind keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Geschenk, um das wir uns immer wieder bemühen müssen. Entscheidend sind die kleinen Momente, wie wir miteinander umgehen und wie wir miteinander reden. Sagt wieder häufiger «Danke», auch für alltägliche Dinge wie Einkauf, Wäsche und Kochen. Bringt euch einander Wohlwollen entgegen und bemühen einander ein gutes Gefühl zu geben.

Sex hat sich aus eurer Beziehung verabschiedet

Verabschiedet sich Sexualität aus der Beziehung, hat das oftmals auch zur Folge, dass man sich als Paar emotional voneinander entfernt und sich weniger nah ist. Häufig wird durch die emotionale Distanz auch der Umgangston schärfer und einer von beiden entscheidet sich auf Sexualität zu verzichten. 

 

Es gibt Zeiten, da ist es normal, dass die sexuellen Aktivitäten in einer Beziehung weniger werden. Wenn man sich kennenlernt, haben viele Paare sehr viel mehr Lust sich körperlich nah zu sein. Mit dem Alltag und der Sicherheit in der Beziehung nimmt das Bedürfnis nach Sexualität meist ab. Das ist normal, weil es nun mehr um Sicherheit, Halt und gute Gespräche geht. Beide haben sich für diese Beziehung entschieden. Aber auch Schwangerschaft, Arbeits- und Alltagsstress, die Geburt eines Kindes, Krankheiten wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Testosteronmangel und hormonelle Veränderung, lass die sexuelle Lust sinken. 

Was tun?

Sollten die sexuelle Unlust länger als zwei Jahre andauern, lohnt es sich professionelle Unterstützung durch einen Facharzt und durch Sexualtherapie mögliche Ursachen abzuklären.

Ansonsten braucht es jetzt Mut, sich dem Thema Sexualität wieder anzunähern und sich über die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Fantasien auszutauschen. Miteinander zu reden, sich zuzuhören und Interesse an seinem Partner zu zeigen, sind dabei zentrale Themen. Aber sich auch Zeit für den eigenen Körper zunehmen, sich mit Solosex zu verwöhnen und nachzuspüren, was dir Lust macht, ist wichtig. 

Euer Kind schläft mit im Elternbett

Jede Nacht das gleiche Spiel. Euer Kind kommt samt Nucki, Decke und Kuschelkissen zu euch ins Bett gekrochen. Vielleicht sind es sogar, zwei oder drei Kinder. Kuschelt sich genau in die Mitte, sodass körperliche Nähe zwischen dir und deinem Liebsten nicht mehr möglich ist. Ein grimmiges „Gute Nacht“ und jeder dreht sich auf seine Seite. Die Laune am nächsten Tag ist entsprechend und anstatt, euch in den Arm zu nehmen, ist Schweigen angesagt.

Was tun?

Dass die Kinder im Elternbett schlafen, ist normal und nicht ungewöhnlich. Dafür hat es verschiedene Gründe. Wenn ihr aber trotz alledem nicht auf Sexualität verzichtet möchtet, sucht euch andere Orte in eurer Wohnung oder Haus und probiert euch aus. Das kann anregend sein und wieder neuen Schwung in Sexleben bringen. Sexualität ist nicht ans Bett gebunden und muss nicht kurz vor dem Einschlafen stattfinden. 

Du verstehst mich nicht – Du hörst mir nicht zu

Vielleicht kennst du das Gefühl, wie gegen eine Wand zu reden. Da willst du deinem Partner erzählen, wie es dir geht, was dich frustriert und dieser kommt mit Tipps, Ratschlägen und du fühlst dich weder verstanden noch gehört. Es gibt keine Nachfrage, die auch nur einen Funken an Interesse zeigt und jeder Kommentar, lässt die Lust auf Austausch jämmerlich in dir verkümmern. Was bleibt, ist, dass du nichts mehr erzählst.

Was tun?

Sprich deinen Partner darauf an und bitte ihn um ein Gespräch. Bitte ihn, dir 10 Minuten zuzuhören und sprich von dir. Was dich bewegt, was du dir wünschst, was das Verhalten des anderen in dir auslöst. Erzähle von deinen Bedürfnissen und Wünschen, statt zu erwarten, dass dein Partner diese errät. Vermeide Verallgemeinerungen wie „immer“ oder „nie“, denn das löst Abwehr beim Gegenüber aus und verhindert ein offenes Gespräch. Konkrete Beispiele sind hilfreich, damit dein Partner nachvollziehen kann, was du meinst. Bleib beim Thema und vermische keine Inhalte aus anderen Diskussionen und Streitpunkten. Auch Vorwürfe und Angriffe sind wenig förderlich, um eine Lösung zu finden, die für euch beide passt. Bei allem, was ihr besprecht, bleib respektvoll und vermeide Abwertungen, Augenverdrehen und genervtes Aufstöhnen. 

 

Emotionale Themen brauchen Zeit und sind nicht mit einem Gespräch zu lösen. Reserviert euch regelmäßig Zeit, um die verschiedenen Themen zu besprechen und gemeinsam eine Lösung zu finden, die zu euch passt. Wenn ihr nicht weiterkommt, sucht euch professionelle Unterstützung, die euch durch diese Zeit begleitet.  

Fazit

Schweigen in der Partnerschaft verletzt und lässt häufig unüberwindbare Gräben zwischen zwei Menschen entstehen. Wenn du oder ihr wieder eine Brücke bauen wollt, die euch verbindet, trägt und Nähe wieder ermöglicht, seit mutig und macht den ersten Schritt. Geht es nicht allein, weil ihr schon so weit voneinander entfernt seid, holt euch professionelle Hilfe. 

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