Kommunikation zwischen Mann und Frau – Ich höre, was sie sagt, verstehe aber nicht, was sie meint

Kommunikation zwischen Mann und Frau, ist so eine Sache, die uns alle mehr oder weniger betrifft. Manchmal fühlt es sich an, als ob wir Männer und Frauen einfach auf unterschiedlichen Frequenzen funken und es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Kennst du das auch? Es passiert öfter als gedacht, dass wir uns einfach nicht richtig verstehen und das kann echt frustrierend sein. Deborah Tannen, eine angesehene Linguistin und Forscherin, hat dieses Phänomen genauer untersucht und dabei faszinierende Erkenntnisse über die unterschiedlichen Kommunikationsstile von Männern und Frauen gewonnen. Vielleicht erkennst du dich! Ursachen und Lösungen inklusive. 

Die Unterschiede in den Kommunikationsstilen

Deborah Tannen hat in ihren Forschungen herausgefunden, dass Männer und Frauen oft verschiedene Kommunikationsmuster haben. Diese Unterschiede sind nicht angeboren, sondern werden maßgeblich von der Erziehung, den sozialen Normen und der Kultur geprägt. Schon von klein auf werden Jungen und Mädchen oft unterschiedlich erzogen und ermutigt, bestimmte Verhaltensweisen zu zeigen.

In der Regel wird Jungen beigebracht, selbstbewusst und durchsetzungsstark zu sein. Sie lernen mehrheitlich (nicht alle), ihre Identität durch Leistung und Wettbewerb zu definieren. Mädchen hingegen werden eher ermutigt, sich um Beziehungen zu kümmern, empathisch zu sein und Harmonie herzustellen. Diese verschiedenen Erziehungsmuster beeinflussen die Art und Weise, wie Männer und Frauen in Gesprächen agieren.

Die Kommunikation von Männern

Männer tendieren dazu, in Gesprächen eine Status- und Hierarchieposition einzunehmen. Das bedeutet, dass sie dazu neigen, sich selbst als kompetent und überlegen darzustellen. Dieses Verhalten zeigt sich oft durch eine direktere und sachlichere Sprache. Sie sprechen häufig in klaren, kurz gefassten Sätzen und verwenden oft weniger Gestik und Mimik. Männer nehmen in Gesprächen oft eine rationale Perspektive ein und versuchen, Probleme durch logisches Denken zu lösen.

Durch ihre erzieherische Sozialisation sind Männer oft darauf fokussiert, in Konversationen einen bestimmten Status oder eine gewisse Autorität einzunehmen. Dies führt manchmal dazu, dass sie in Gesprächen dominanter wirken und ihre Meinung als wichtiger oder richtiger betrachten. Sie vermeiden manchmal auch Themen, die als zu emotional oder persönlich wahrgenommen werden könnten.

Die Kommunikation von Frauen

Frauen hingegen sind eher darauf ausgerichtet, Beziehungen zu pflegen und eine harmonische Atmosphäre zu schaffen. Ihre Kommunikation zeichnet sich oft durch Empathie und Verständnis aus. Frauen verwenden in Gesprächen häufig mehr Gestik und Mimik, um ihre Gefühle zu unterstreichen, und neigen dazu, sich ausführlicher auszudrücken.

In Konversationen suchen Frauen oft nach Gemeinsamkeiten und möchten eine Verbindung herstellen. Sie zeigen häufiger Mitgefühl und ermutigen andere, über ihre Emotionen zu sprechen. Frauen nehmen in Gesprächen häufig eine emotionalere Perspektive ein und legen Wert auf das Teilen von Gefühlen und Erfahrungen.

Ein typisches Missverständnis zwischen Mann und Frau

Um die unterschiedlichen Kommunikationsstile von Mann und Frau besser zu verstehen, hier ein Beispiel von Lisa und Markus:

Lisa: Markus, ich bin mir nicht sicher, ob ich heute Abend mit unseren Freunden ausgehen möchte.

Markus: warum nicht? Wir haben uns doch schon darauf gefreut.

Lisa: Es ist nur … ich fühle mich nicht wohl in meinem Körper. Ich fühle mich zu dick und unsicher.

SAGE genau das niemals:

Markus: Ach komm schon, du bist nicht dick. Du siehst toll aus, wirklich!

Lisa: Es geht nicht darum, ob du mich attraktiv findest oder nicht. Ich fühle mich selbst unwohl und das belastet mich.

Markus: Aber ich sage doch nur, dass du nicht dick bist. Was soll ich sonst tun?

Lisa: Es geht nicht um das, was du sagst, sondern darum, dass du nicht verstehst, wie ich mich fühle. Es wäre schön, wenn du einfach zuhören könntest, ohne meine Gefühle zu nicht ernst zu nehmen. 

Markus: Ich wollte dich nicht verletzen oder abwerten, ich wollte dich nur beruhigen.

Lisa: Ich verstehe das, aber es fühlt sich an, als ob du meine Gefühle nicht ernst nimmst. Es ist okay, wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, aber ich möchte, dass du einfach zuhörst und mich unterstützt.

 

In diesem Dialog verletzt Markus Lisa, indem er ihre Gefühle nicht ernst nimmt und versucht, sie zu beruhigen, anstatt ihr einfach zuzuhören und ihre Gefühle zu akzeptieren. Lisa erklärt ihm, dass es nicht darum geht, ob er sie attraktiv findet oder nicht, sondern darum, dass er ihre Gefühle respektiert und unterstützt, auch wenn er nicht immer die richtigen Worte findet.

Mögliche Lösungsstrategien

Wenn dir das bekannt vorkommt, versuche folgende Lösungsstrategien:

  1. Bewusstsein schaffen: Werde dir bewusst, dass ihr beide unterschiedliche Kommunikationsstile habt. Das Bewusstsein hilft, sich weniger persönlich angegriffen zu fühlen und Verständnis für die individuellen Bedürfnisse des anderen zu entwickeln.
  2. Aktives Zuhören: Markus sollte lernen, aktiv zuzuhören, ohne sofort Ratschläge oder Lösungen anzubieten. Er sollte einfach für Lisa da sein und ihr Raum geben, sich auszudrücken.
  3. Ich-Botschaften verwenden: Verwende „Ich-Botschaften“, um die eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar auszudrücken. Dadurch wird die Kommunikation weniger konfrontativ und du bleibst bei dir.
  4. Gegenseitiges Verständnis entwickeln: Versuche die Perspektive des anderen zu verstehen und empathisch darauf einzugehen, unterschiedliche Kommunikationsstile bedeuten nicht, dass einer von beiden richtig oder falschliegt.
  5. Kompromisse eingehen: Es ist wichtig, Kompromisse einzugehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für beide akzeptabel sind.
  6. Die Stärken des anderen nutzen: Anstatt die Unterschiede in der Kommunikation als Hindernis zu sehen, könnten Markus und Lisa ihre unterschiedlichen Stärken nutzen, um einander zu unterstützen. Frauen können ihre empathische Art nutzen, um die emotionalen Bedürfnisse ihres Partners zu erkennen und zu unterstützen. Männer können ihre Lösungsorientierung einsetzen, um praktische Herausforderungen in der Beziehung anzugehen. Indem sie die jeweiligen Stärken anerkennen und schätzen, können Paare effektiver miteinander kommunizieren.
  7. Reflexion und Selbstbewusstsein: Sich selbst und die eigenen Kommunikationsmuster zu reflektieren ist ein wichtiger Schritt, um Missverständnisse zu minimieren. Indem jeder Partner sich bewusst wird, wie er kommuniziert und welche Bedürfnisse er hat, können sie besser auf die Bedürfnisse des anderen eingehen. Selbstbewusstsein in der Kommunikation hilft, die eigenen Emotionen und Reaktionen besser zu verstehen und zu kontrollieren.
  8. Vermeidung von Vorurteilen: In der Kommunikation zwischen Mann und Frau können stereotype Vorurteile eine Rolle spielen. Es ist wichtig, diese Vorurteile zu erkennen und zu vermeiden. Männer sollten nicht automatisch davon ausgehen, dass Frauen nur nach Empathie suchen, und Frauen sollten nicht annehmen, dass Männer immer nur Lösungen bieten wollen. Indem Vorurteile überwunden werden, kann eine offene und respektvolle Kommunikation ermöglicht werden.
  9. Geduld und Verständnis: Kommunikationsunterschiede können nicht über Nacht überwunden werden. Es erfordert Zeit, Geduld und Verständnis, um die Kommunikation in einer Beziehung zu verbessern. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass es Herausforderungen geben wird und es normal ist, Missverständnisse zu haben. Wichtig ist, dass beide Partner bereit sind, gemeinsam an einer besseren Kommunikation zu arbeiten.

Lösungsdialog zwischen Lisa und Markus:

Lisa: Markus, ich bin mir nicht sicher, ob ich heute Abend mit unseren Freunden ausgehen möchte.

Markus: Ist etwas nicht in Ordnung? Du wirkst etwas angespannt.

Lisa: Es ist nur … ich fühle mich nicht wohl in meinem Körper. Ich fühle mich zu dick und unsicher.

Markus: Ich verstehe, Liebes. Es tut mir leid, dass du dich so fühlst. Aber du bist wunderschön, genauso wie du bist.

Lisa: Danke, Markus. Ich weiß, dass du das meinst, aber ich kann nicht aufhören, mich selbst zu kritisieren.

Markus: Ich möchte, dass du weißt, dass du nicht allein damit bist. Viele Menschen fühlen sich manchmal unsicher, aber ich denke immer noch, dass du großartig aussiehst.

Lisa: Es bedeutet mir viel, dass du das sagst. Aber ich glaube, ich muss etwas tun, um mich besser zu fühlen.

Markus: Was meinst du damit?

Lisa: Vielleicht könnte ich versuchen, regelmäßig Sport zu treiben oder meine Ernährung zu verbessern.

Markus: Wenn das für dich wichtig ist, stehe ich voll hinter dir. Aber denke daran, dass du perfekt bist, so wie du bist. Du musst nichts ändern, um mir zu gefallen.

Lisa: Danke, das bedeutet mir wirklich viel. Ich denke, es wäre für mich gut, gesünder zu leben, aber nicht, weil ich jemand anderes sein will, sondern weil ich mich besser fühlen möchte.

Markus: Ich verstehe das. Du solltest tun, was dir guttut und dich glücklich macht. Ich werde dich dabei unterstützen, wie auch immer du dich entscheidest.

Lisa: Danke, Markus. Es tut gut zu wissen, dass du hinter mir stehst, egal welche Entscheidungen ich treffe.

Markus: Ich bin immer hier für dich, Liebes. Du bist meine Priorität und ich möchte, dass du dich in deinem Körper wohlfühlst.

Lisa: Ich weiß, und ich liebe dich dafür. Du gibst mir so viel Unterstützung und Liebe.

Markus: Und du verdienst es, geliebt und unterstützt zu werden. Wir sind ein Team und ich werde immer für dich da sein.

 

Markus zeigt hier Einfühlungsvermögen und Unterstützung für Lisa. Anstatt ihre Gefühle zu verharmlosen, betont er, dass er sie liebt und sie perfekt ist, wie sie ist. Gleichzeitig ermutigt er sie, das zu tun, was ihr guttut und sie glücklich macht, ohne sich für andere ändern zu müssen. Lisa fühlt sich von Markus verstanden und geliebt, was ihre Verbindung stärkt und ihr das Selbstvertrauen gibt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. 

Fazit

Die Kommunikation in Beziehungen kann eine komplexe und faszinierende Dynamik in einer Partnerschaft darstellen. Verschiedenen Kommunikationsstile von Männern und Frauen sind keine Defizite, sondern vielmehr Ausdruck ihrer individuellen Sozialisation und Persönlichkeit. Die Herausforderung besteht darin, diese Unterschiede zu erkennen und einander besser zu verstehen, um effektiv miteinander zu kommunizieren.Wenn die Kommunikation in einer Beziehung immer wieder zu Konflikten und Missverständnissen führt, kann die Unterstützung eine/r Paartherapeut/in von Vorteil sein. Und kann helfen, tieferliegende Probleme zu erkennen, effektivere Kommunikationsmuster zu entwickeln und eine gesunde und harmonische Beziehung aufzubauen. Die Anerkennung und Wertschätzung der unterschiedlichen Kommunikationsstile von Mann und Frau können letztlich zu einer stärkeren Bindung und einer erfüllenden Partnerschaft führen.

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Datenschutz*

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Beitrag Teilen

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Datenschutz*

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Datenschutz*