Zwei Wohnungen, zwei Konten und das Besuchsrecht sind geklärt. Ihr seid getrennt. Jeder hat, für sich versucht, mit der Beziehung abzuschließen, einen Neuanfang gewagt. Die Übergaben der Kinder klappen, Streit über vergangene Verletzungen werden weniger und dann kommt ein neuer Partner ins Spiel. Alles wieder auf null und der Schmerz zeigt sich erneut in seiner ganzen Größe. Vorwürfe, Anschuldigungen und große Wut. Wie du damit umgehen kannst, wenn dein Ex-Partner den Neuen nicht akzeptiert, liest du hier.
Es ist normal, wenn dein Ex-Partner anfangs Mühe mit dem Gedanken hat, dass du eine neue Beziehung hast. Wir sind alle keine Maschinen und so dürfen Gefühle Platz haben. Sich verletzt, traurig und wütend zu fühlen, ist Ordnung, aber nicht, alle Reaktionen, die aus diesen Gefühlen entstehen. Trennen sich zwei Menschen und beenden die Partnerschaft, sind immer zwei Personen daran beteiligt, zwei, die für die Trennung verantwortlich sind. Keiner mehr oder weniger. Manchmal kann es anfangs schwierig sein, zu verstehen, warum der Ex so Mühe mit dem neuen Partner hat. Hier einige Erklärungsversuche:
Gründe, dass der Ex-Partner deine neue Beziehung nicht akzeptiert
– Trennung tut weh und jeder Mensch verarbeitet den Schmerz individuell und nach seinem Tempo. Es braucht vielleicht noch Zeit.
– Zu dem Trennungsschmerz kommen noch Erfahrungen dazu, die wir in unserer Herkunftsfamilie gemacht haben und triggern alle Ebenen unseres Seins an.
– Häufig ist es schmerzhaft, wenn der andere bereits auf Wolke 7 schwebt und man selbst noch im Schmerz versinkt und niemanden in Aussicht hat.
– Der neue Partner war der Auslöser für die Trennung (Affäre).
– Oftmals fällt die Trennung und das Loslassen zusätzlich schwer, wenn man selbst die Trennung nicht wollte und der Partner für sich entschieden hat, dass es nicht weitergehen soll.
– Die Akzeptanz der neuen Beziehung heißt, die letzte Hoffnung auf eine zweite Chance zu verabschieden. Das schmerzt.
Das kannst du tun, wenn der Ex-Partner die neue Beziehung ablehnt
– Akzeptiere, dass dein Ex keinen Kontakt zum neuen Partner möchte und erspare inhaltliche Angaben über euer Liebeswochenende. Es ist wichtig, die Grenzen des Ex-Partners zu respektieren und ihm Zeit und Raum zu geben, um mit der neuen Sitaution umzugehen. Beschränkt eure Gespräche auf die Sachen rund um die Kinder und der Organisation vom Elternalltag. Versuche dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und unnötige Konflikte zu vermeiden. Reduziert die persönlichen Kontakte und regelt alles, was zu regeln ist, in schriftlicher Form (Betreuungs- und Unterhaltsregelung).
– Vermeide deinen Status ständig mit neuen Bildern zu füllen, die euch frisch verliebt und küssend zeigen. Es ist hilfreich, die Privatsphäre des Ex-Partners zu respektieren und ihn nicht unnötig zu verletzen. Frage dich, wie du selbst reagieren würdest, wenn du solche Bilder von deinem Ex-Partner und dessen neuem Partner sehen würdest.
– Versuche nicht im ersten Jahr der Trennung an eine Freundschaft mit dem Ex-Partner zu denken oder dies zu erwarten. Eine Freundschaft kann erst entstehen, wenn beide Partner die Trennung verarbeitet und abgeschlossen haben.
– Seit respektvoll und wertschätzend miteinander.
– Jeder ist für seine Emotionen verantwortlich und muss lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Du kannst deinen Ex-Partner nicht trösten, da du die Beziehung nicht mehr willst und derjenige bist, der den Schmerz verursacht hat.
– Wolltest du die Trennung, hast du dich schon viele Jahre zuvor gefühlsmäßig aus der Beziehung geschlichen. Dein Ex muss die Zeit nun aufholen können.
Fazit
Es hilft alles nicht. Wenn dein Ex-Partner traurig und wütend ist und sich nicht adäquat reagiert, musst du das nicht akzeptieren. Gib klare Grenzen vor, was für dich okay ist und was nicht. Im Idealfall formuliert ihr gemeinsam Regeln für den Umgang mit der bestehenden Situation. Findet ihr euch nicht, schaut, dass ihr den Kontakt nur noch auf das Nötigste reduziert. Häufig ist es hilfreich, mit jemand neutralen zu sprechen, wie bei einer Mediation oder mit Unterstützung von Paartherapie. Wichtig, holt euch Unterstützung, damit nicht noch mehr Verletzungen entstehen.
