5 Dinge, über die Paare an Weihnachten streiten

Viele Paare wünschen sich eine besinnliche und schöne Weihnachtszeit. Die Weihnachtsmärkte locken mit Glühwein, gebrannten Mandeln und allerlei Köstlichkeiten. Die Onlinewarenkörbe sind gefüllt mit Lego, feinem Wein und den Geschenken für Mann, Frau, Kind und Kegel. Verlockend scheint der Gedanke an Harmonie, Romantik und Verbundenheit. Doch wer es noch nicht weiss: an Weihnachten haben Paarstreits Hochkonjunktur. Im Folgenden finden sich fünf Gründe, wie Streit zu Weihnachten entsteht und – viel wichtiger – wie er sich verhindern lässt.

1. Die Qual der Wahl: deine oder meine Familie?

Für die meisten ist Heiligabend der Tag aller Tage und das Heiligtum einer jeden Familie. Solange keine Kinder da sind, ist das am häufigsten gewählte Modell von Paaren, dass jeder den Weihnachtsabend bei seiner Herkunftsfamilie verbringt und sich das Paar am Abend zu Zweisamkeit und Romantik trifft. Gründet man dann selbst eine Familie, kann Weihnachten zu einer Herausforderung werden. Vielleicht erwartet ein Großelternteil, dass all seine Kinder immer und unanfechtbar nur bei ihm sind. Im Regelfall ist dieser Wunsch auch allen Beteiligten bekannt. Wenn es mal nicht auf der Hand liegt, wird daran erinnert und bereits ab November bis zum besagten Tag gedrängt und Druck ausgeübt. Die beliebtesten Druckmittel sind hier Tränen oder Sätze wie «du zerstörst unsere Familientradition». Dass der oder die Partnerin auch eine Familie hat, ist zweitrangig. Was lockt und die Entscheidung leichter machen soll, sind meist grosse und teure Geschenke, damit sich das eigene Kind emotional noch etwas mehr unter Druck gesetzt fühlt und so leichter eine Entscheidung treffen kann.

Was können Sie tun?

Bleiben Sie zunächst nur bei sich und fragen Sie sich als Familie (Mann, Frau und Kinder) wie Sie sich Weihnachten vorstellen, was für Sie das Weihnachtsfest ausmacht und was Sie sich wünschen.

Wenn Mann oder Frau erwachsen wird, muss man die Eltern auch mal enttäuschen. Ansonsten ist es nicht möglich, auch seinen eigenen Bedürfnissen Raum zu geben und sich für sich zu entscheiden. Das ist aber nötig, denn es geht um Sie und darum, dass Sie Ihr Leben nach Ihren Vorstellungen gestalten. Das braucht Mut.

Eine Alternative ist das Wechselmodell: An allen geraden Jahren verbringen Sie Heiligabend bei dem einen Teil der Familie und an den ungeraden Jahren bei dem anderen Teil.

Viele (Kern-)Familien beanspruchen irgendwann aber auch Heiligabend ganz für sich selbst und feiern mit ihren Kindern und als Paar diesen Abend allein. Die Familie wird dann am 25. Und 26. Dezember besucht. Offen ausgesprochen, nimmt das viel Druck.

Streiten an Weihnachten

2. Das Verhalten von Verwandten

Wenn die Verwandten kommen, steht man häufig richtig unter Druck. Sie müssen alles organisieren, das Essen soll auf den Punkt fertig sein, natürlich soll es auch genug für alle geben, allen soll es schmecken und dann sollen Sie als Gastgeber und Paar immer lächeln, ein nettes Wort auf den Lippen tragen und verliebt wie am ersten Tag wirken.

Das Verhalten der einzelnen Verwandten, wie dass Tante  Lisa immer und zu allem ihren Senf dazugeben und den Mittelpunkt des Geschehens darstellen muss, dass der Schwiegermutter das Essen halbherzig schmeckt und an Ihrem Gesichtsausdruck deutlich wird: «wieder nicht ausreichend», dass die Schwester des Mannes sich benimmt, als sei sie zu Hause und die Zimmer durchstöbert, dass sich alle anderen locker flockig unterhalten und sich bedienen lassen, während man selbst nonstop am bedienen der anderen ist – all das kann recht frustrierend sein und zu einer ernsthaften Auseinandersetzung zwischen den Gastgebern führen.

Was können Sie tun?

Besprechen Sie vorab gemeinsam als Gastgeber, wie der Tag, an dem alle Verwandten zu Ihnen kommen, aussehen soll. Verteilen Sie Zuständigkeiten und entwerfen Sie gemeinsam einen Schlachtplan.

Die konkreten Aufgaben werden danach verteilt, je nachdem wessen Familienteil kommt. Kommen die Verwandten des Mannes, übernimmt dieser den Hauptteil und informiert alle Gäste über den Verlauf des Tages oder umgekehrt. Besprechen Sie die Zuständigkeiten in der Küche und bei der Essenszubereitung sowie die ungefähren Zeiten – beispielsweise soll es um 12:30 Uhr Mittagessen, um 15:00 Uhr Kaffee und Kuchen und um 16:30 Uhr die Bescherung geben. Allein das Sie als Paar vorbereitet sind, schweisst Sie als Team zusammen. Das wird auch für die anderen Gäste spürbar sein und die Atmosphäre wird allein dadurch entspannter sein.

Streiten an Weihnachten

3. Die Geschenkauswahl

Alle Jahre wieder: Was schenke ich meinen Verwandten, den Schwiegereltern, Freunden und dem Ehemann?

Meist sind die Erwartungen hoch und eine peinliche Stille tritt ein, wenn das Geschenk, das man gerade verschenkt hat, doppelt so teuer war wie das, was man erhalten hat. Zudem kommen noch Vorlieben wie Grösse, Geschmack und Farbe hinzu, die von Person zu Person sehr abweichen können und für Enttäuschung sorgen. Auch wenn mal wieder ein Schal das alljährliche Geschenk darstellt oder zum wiederholten Male ein Pyjama als Präsent fungiert, weil die Ideen fehlen, kommt Frust auf. Immer wieder und schlechthin ein Klassiker ist leider, dass der Partner des Familienmitgliedes (und das ist überwiegend die Person, die alle Geschenke für den anderen Teil der Familie besorgt) vergessen wird. Das kränkt ungemein und die Weihnachtsstimmung sinkt auf null.

Was können Sie tun?

Legen Sie auf jeden Fall ein Budget für die Familiengeschenke fest, damit es einen Rahmen gibt, mit dem sich jeder wohlfühlen kann. Unter Erwachsenen kann auch Wichteln Spass machen, sodass man nicht für fünf, sechs oder zehn Personen Geschenke besorgen muss, sondern seine Energie und Kreativität lieber auf eines ausrichtet und sich dabei Mühe gibt. Fragen Sie nach, hören Sie bereits im Sommer hin, woran ihre Verwandten Freude haben.

Streiten an Weihnachten

4. Die weihnachtlichen Traditionen

Nicht jeder mag Weihnachten und nicht jeder feiert Weihnachten! Und die, die es mögen und feiern, haben vielleicht jeweils andere Vorstellungen davon, wie ein in ihren Augen schönes oder traditionelles Weihnachtsfest aussieht. Für manche gehört der Weihnachtsbaum, der Weihnachtsmann und die Bescherung um genau 17 Uhr dazu. Andere sehnen sich nach Sonne, Strand und Meer, weit weg von der Herkunftsfamilie. Unterschiedliche Vorstellungen bieten somit auch eine Menge an Streitpotenzial.

Was können Sie tun?

Verurteilen Sie nicht vorzeitig die Traditionen des anderen. Versuchen Sie stattdessen, einen Kompromiss zu finden. Vielleicht probiert jeder mal die Tradition des anderen aus und sie schauen zusammen, was ihnen beiden gefällt und womit sie gemeinsam glücklich sind. Vielleicht ist es auch an der Zeit, mit den eigenen Kindern und dem Gründen einer eigenen Familie, eigene Bräuche und Traditionen für sich als Familie festzulegen. Bleiben Sie offen und suchen Sie nach Kompromissen, mit denen sie beide leben können.

Streiten an Weihnachten

5. Die Koordination der Besuchstermine

Die Feiertage gleichen einem Weihnachtsmarathon, an dem ein Termin dicht gefolgt vom nächsten stattfindet. Um alles unter einen Hut zu bekommen und allen gerecht zu werden, plant man das Mittagessen bei Tante Rita, Kaffee und Kuchen bei Onkel Paul und das Abendessen bei Oma Irene. Fatal wird es, wenn es bei Tante Rita oder Onkel Paul so nett und gemütlich ist, dass man gar nicht gehen möchte. Vielleicht verschieben sich aber auch plötzlich die Uhrzeiten und Kaffee und Kuchen gibt es statt um 15:00 Uhr erst um 16:30 Uhr. Der Zeitplan steht kopf und das ist stressig für alle.

Was können Sie tun?

Überplanen Sie sich nicht. Erlauben Sie sich zu wählen, wie lange und wo Sie Ihre Zeit verbringen möchten. Planen Sie frühzeitig Ihre Besuche und welche Fahrzeiten das für Sie bedeutet. Wichtig: Sie werden nicht allen gerecht werden können und wesentlich ist, dass es unter dem Strich für Sie und Ihre Familie stimmt. Planen Sie neben der ganzen Familienzeit auch unbedingt Paarzeit ein und geniessen Sie sich und das Fest. Und wer vielleicht einen Grund braucht, um seine Schwiegereltern oder andere unliebsame Verwandte nicht einladen oder besuchen zu müssen, kann jetzt ganz offiziell auf Corona zurückgreifen.

Streiten an Weihnachten

Fazit

Um sich auf ein entspanntes Weihnachtsfest zu freuen, braucht es in erster Linie eine gute Planung, vorausschauende Absprachen und das Klären von Erwartungen. Es ist noch nicht zu spät! Es lohnt sich, die oben genannten Punkte auch jetzt noch anzuschauen und zu besprechen, was jeder erwartet und sich wünscht.

In diesem Sinne: Ein schönes und besinnliches Fest für Sie und Ihre Lieben.

Streiten an Weihnachten

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Datenschutz*

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Beitrag Teilen

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Datenschutz*

Hol dir jetzt meine 7 Tipps wie du in deiner Beziehung das Schweigen brichst und wie ihr endlich wieder in die Kommunikation kommt.

Datenschutz*